Mittwoch, 14. Oktober 2015

100 Jahre Langenbeck-Virchow-Haus: Chirurgen feiern das Haus der Chirurgie



„Die Bündelung der chirurgischen Kräfte ist als Idee im Langenbeck-Virchow-Haus allgegenwärtig“, so Professor Gabriele Schackert, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), bei ihrer Eröffnungsrede des Festaktes am 04. September 2015. Umso bedeutender sei es, diese Tradition – dieses Haus der Chirurgie – im Sinne der „Einheit der Chirurgie“ weiterhin mit Leben zu füllen, betonte sie.

Das Ziel: Austausch von Ideen

Mittlerweile beherbergt das Langenbeck-Virchow-Haus (LVH) neben den Eigentümern und der Geschäftsstelle des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen (BDC) mehrere Fachgesellschaften und ist ein gefragter Tagungsort. Sie alle leben die Idee der Gründer:

Mit dem Ziel „wissenschaftliche Bestrebungen auf dem Gesamtgebiet der Medizin zu fördern, ein kollegiales Verhältnis unter ihren Mitgliedern zu erhalten, und die ärztlichen Standesinteressen zu wahren“ sowie „bei dem stets wachsenden Umfang der Wissenschaft die chirurgischen Arbeitskräfte zu einigen, durch persönlichen Verkehr den Austausch der Ideen zu erleichtern und gemeinsame Arbeiten zu fördern“ hatten die Berliner Medizinische Gesellschaft (BMG) und die DGCH das Langenbeck-Virchow-Haus im Jahre 1913 erbaut; kriegsbedingt wurde das Haus schließlich am 01. August 1915 im Rahmen einer schlichten Feierstunde eröffnet.

Namensgeber waren Bernhard von Langenbeck, Mitbegründer der DGCH im Jahr 1872, und Rudolf Virchow, Mentor der modernen Pathologie und langjähriger Vorsitzender der BMG. Von 1920 bis 1940 tagte hier regelmäßig die DGCH mit ihrem Jahreskongress.

Die Aesculap Akademie

Bei dem Festakt zum 100-jährigen Jubiläum hoben die Redner die Unterstützung durch die Aesculap Akademie und die Firma Braun hervor. Die Akademie unterstützte nicht nur die Modernisierung, sie kaufte auch die fünfte Etage des Gebäudes, die sie heute für ihre Kurse nutzt. „Die jährlichen Teilnehmerzahlen an unseren Fortbildungen im Langenbeck-Virchow-Haus haben die am Stammsitz der Akademie in Tuttlingen längst überflügelt“, so der Vorstandsvorsitzende Professor Hanns-Peter Knaebel.


Bevor die Gäste beim anschließenden Empfang die Gelegenheit nutzten, um sich auszutauschen, sprach Professor Hans-Joachim Meyer allen Gästen seinen Dank aus. Er betonte abschließend in seiner Funktion als Präsident des BDC und als Generalsekretär der DGCH die Bedeutung eines solchen Ortes des Austauschs – dem Haus der Chirurgie – für die „Einheit der Chirurgie“ und schloss sich somit Professor Schackerts Eröffnungsrede an.