Donnerstag, 8. Januar 2015

Elektronischer Pharma-Check schützt Patienten - Einzigartiges System zur Arzneimittel-Sicherheit im Unfallkrankenhaus Berlin





Krankenhäuser stehen vor einer großen Herausforderung: Bei immer mehr älteren Menschen, die immer mehr unterschiedliche Medikamente brauchen, steigt die Gefahr, dass unerwünschte Wechselwirkungen oder bedrohliche Nebenwirkungen auftreten. Um Patienten davor zu schützen, hat das Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) einen elektronischen Pharma-Check eingeführt. Eingebunden in eine elektronische Patientenakte ist der Pharma-Check in dieser Form bundesweit einmalig.

„Alle Medikamente werden vor ihrer Verabreichung auf Neben- und Wechselwirkungen, Dosierung und Kontraindikationen computergestützt überprüft“, erläutert ukb-Chefapotheker Dr. Jörg Brüggmann. Der Arzt ist an diese Empfehlung nicht gebunden, kann aber durchaus wertvolle Hinweise zur Verordnung von Arzneimitteln erhalten. Weiterer Vorteil:  „Fehlinterpretationen durch handschriftlich in Patientenakten eingetragene Verordnungen, wie sie bislang leider immer wieder vorkommen, werden vermieden“, so Dr. Brüggmann.

Entwickelt wurde der Pharma-Check mit IT-Experten von Siemens und der Firma „ID Information und Dokumentation im Gesundheitswesen“.  Dort haben Informatiker, Linguisten und Apotheker die Algorithmen entwickelt. In das Projekt eingebunden ist auch der Arzneimittel-Hersteller Pfizer, der sein pharmazeutisches Fachwissen beisteuert.

Das Unfallkrankenhaus Berlin, das seit seiner Eröffnung 1997 auf Digitalisierung setzt, hat der sogenannten elektronischen Patientenakte, in der etwa Röntgenbilder und Befunde digital abgelegt sind, mit dem Pharma-Check ein weiteres Modul hinzugefügt.

(Quelle: ukb)