Dienstag, 8. Oktober 2013

Neuer Aqua-Report: Deutsche Kliniken bieten gute Qualität


Die Qualität der Versorgung in deutschen Krankenhäusern ist auf hohem Niveau. Dies belegt der vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) in Auftrag gegebene aktuelle Qualitätsreport des AQUA-Instituts für das Jahr 2012. Rund ein Viertel aller stationären Krankenhausfälle wurden in das bundesweite Qualitätssicherungsverfahren einbezogen - von der Gallenblasenentfernung über Operationen an der Halsschlagader, Herzschrittmacherimplantationen und endoprothetischen Operationen bis zur Dekubitusprophylaxe.

"Die Beurteilung der Qualität der Versorgung darf nicht mit der Entlassung an der Krankenhauspforte aufhören", bekräftigte Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). In folgenden Bereichen hat das AQUA-Institut den Krankenhäusern gute bis sehr gute Qualität bescheinigt:

  • orthopädisch-unfallchirurgisch (hüftgelenknahe Femurfraktur, Hüft- und Knie-Endoprothetik). Bei 94,5% bzw. 96% der Patienten werden medizinisch korrekte und relevante Indikationskriterien zur Erstimplantation eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenks angegeben.
  • beim Herzschrittmacher sowie analog bei den implantierbaren Defibrillatoren
  • in der Herzchirurgie und bei gynäkologischen Operationen
  • in der Geburtshilfe und Neonatologie

Mit viel Aufwand haben die Krankenhäuser in den vergangenen zwei Jahren die technischen Weichen für eine Zusammenführung von Qualitätsdaten gestellt. Zukünftig sollen Implantationen und Wechseloperationen bei Hüft- und Kniegelenksendoprothesen patientenbezogen über die Zeit beurteilt werden können, egal in welchem Krankenhaus und zu welchem Zeitpunkt sich der Patient behandeln lässt. Auch für die Herzschrittmacher-Leistungsbereiche wurde ein stationäres Follow Up beschlossen.

Seit dem letzten Qualitäts-Report des AQUA-Instituts 2011 sind weitere qualitative Verbesserungen in 15 der insgesamt 30 untersuchten Leistungsbereiche zu verzeichnen. Von 464 Qualitätsindikatoren haben sich 56 verbessert. 379 sind auf konstant gutem Niveau geblieben. Ebenfalls eine positive Entwicklung zeigt sich im stationären Leistungsgeschehen hinsichtlich der Transparenz. So werden künftig 289 Qualitätsindikatoren (anstatt bisher 182) im Qualitätsbericht jedes Krankenhauses veröffentlicht.

Erstmals ist im Report auch das Thema Nosokomiale Infektionen enthalten. Dabei handelt es sich um eine Darstellung relevanter Indikatoren der externen stationären Qualitätssicherung (esQS). Sie weisen über die letzten Jahre weitgehend unveränderte Wundinfektionsraten aus. Diese Ergebnisse entsprechen auch dem internationalen Vergleich.

Die Leistungsbereiche Transplantationsmedizin und Lebendspenden stehen laut Qualitätsreport zu Unrecht im Lichte des Organspende-Skandals, denn auch hier weisen die Ergebnisse auf eine gute Versorgungsqualität hin.

Den kompletten Report finden Sie hier.

(Quellen: JournalMed, dpa, Ärzteblatt)