Die Qualität der Versorgung in deutschen Krankenhäusern ist
auf hohem Niveau. Dies belegt der vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) in
Auftrag gegebene aktuelle Qualitätsreport des AQUA-Instituts für das Jahr 2012.
Rund ein Viertel aller stationären Krankenhausfälle wurden in das bundesweite
Qualitätssicherungsverfahren einbezogen - von der Gallenblasenentfernung über
Operationen an der Halsschlagader, Herzschrittmacherimplantationen und endoprothetischen
Operationen bis zur Dekubitusprophylaxe.
"Die Beurteilung der Qualität der Versorgung darf nicht
mit der Entlassung an der Krankenhauspforte aufhören", bekräftigte Georg
Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). In folgenden
Bereichen hat das AQUA-Institut den Krankenhäusern gute bis sehr gute Qualität
bescheinigt:
- orthopädisch-unfallchirurgisch (hüftgelenknahe Femurfraktur, Hüft- und Knie-Endoprothetik). Bei 94,5% bzw. 96% der Patienten werden medizinisch korrekte und relevante Indikationskriterien zur Erstimplantation eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenks angegeben.
- beim Herzschrittmacher sowie analog bei den implantierbaren Defibrillatoren
- in der Herzchirurgie und bei gynäkologischen Operationen
- in der Geburtshilfe und Neonatologie
Mit viel Aufwand haben die Krankenhäuser in den vergangenen
zwei Jahren die technischen Weichen für eine Zusammenführung von Qualitätsdaten
gestellt. Zukünftig sollen Implantationen und Wechseloperationen bei Hüft- und
Kniegelenksendoprothesen patientenbezogen über die Zeit beurteilt werden
können, egal in welchem Krankenhaus und zu welchem Zeitpunkt sich der Patient
behandeln lässt. Auch für die Herzschrittmacher-Leistungsbereiche wurde ein
stationäres Follow Up beschlossen.
Seit dem letzten Qualitäts-Report des AQUA-Instituts 2011
sind weitere qualitative Verbesserungen in 15 der insgesamt 30 untersuchten
Leistungsbereiche zu verzeichnen. Von 464 Qualitätsindikatoren haben sich 56
verbessert. 379 sind auf konstant gutem Niveau geblieben. Ebenfalls eine
positive Entwicklung zeigt sich im stationären Leistungsgeschehen hinsichtlich
der Transparenz. So werden künftig 289 Qualitätsindikatoren (anstatt bisher
182) im Qualitätsbericht jedes Krankenhauses veröffentlicht.
Erstmals ist im Report auch das Thema Nosokomiale
Infektionen enthalten. Dabei handelt es sich um eine Darstellung relevanter
Indikatoren der externen stationären Qualitätssicherung (esQS). Sie weisen über
die letzten Jahre weitgehend unveränderte Wundinfektionsraten aus. Diese Ergebnisse
entsprechen auch dem internationalen Vergleich.
Die Leistungsbereiche Transplantationsmedizin und
Lebendspenden stehen laut Qualitätsreport zu Unrecht im Lichte des
Organspende-Skandals, denn auch hier weisen die Ergebnisse auf eine gute
Versorgungsqualität hin.
Den kompletten Report finden Sie hier.
(Quellen: JournalMed, dpa, Ärzteblatt)