Dienstag, 14. Mai 2013

„Wird in Deutschland zu viel operiert?“


Prof. Hans-Peter Bruch, Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen, sagt: „Ja, wir müssen Instrumente entwickeln, um Operationen einzudämmen. Zumindest dort wo die Fachgesellschaften und Verbände die begründete Vermutung haben, dass die Operationszahlen den wirklichen Bedarf deutlich übersteigen.

Wichtig ist jedoch, den eigentlichen Grund für diese Leistungsausweitung im Medizinsystem zu beseitigen. Dieser liegt in der Vergütung durch das DRG-System. Es reagiert in der Regel viel zu träge auf Veränderungen. Dieses System setzt häufig ganz falsche ökonomische Leistungsanreize, induziert sogenannte Rosinenpickerei. Es vergütet Leistungen unterschiedlicher Komplexität in logisch nicht nachvollziehbarer Weise. Nicht selten begünstigt es in großer Zahl ausgeführte einfache Leistungen. Und: es ist in erheblichem Maße dem Einfluss von Lobby-Gruppen unterworfen. Wir fordern die Politik auf, dieses Vergütungs-System schnellstmöglich zu ändern! Sonst gehen entweder Kliniken reihenweise pleite oder die Patienten werden nicht alle nach bestem Therapie-Standard behandelt.

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