Montag, 31. März 2014

131. DGCH-Kongress in Berlin - News aus den Pressekonferenzen


Dr. House und Dr. Heilmann - Wie vermitteln Fernseh-Serien Medizin?
Dr. Marion Esch studierte Medienwissenschaften und Politologie an der Technischen Universität Berlin und promovierte dort am Institut für Medienwissenschaften. Seit 2002 leitet Sie die Initiative MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technologie und Chancengleichheit in fiktionalen Formaten). Esch: „Was macht Spielfilme und Serien für die Wissenschaftskommunikation interessant? Es ist nicht allein die Tatsache, dass sie im Vergleich zu traditionellen Formen der Wissenschaftskommunikation sehr viel höhere Reichweiten erzielen und auch bildungsferne Bevölkerungsschichten ansprechen. Verschiedene Studien zeigen zudem, dass sich Spielfilme und Serien auch stärker auf die berufsrollenbezogene Bildung auswirken als informationsorientierte Medienformate. In den vornehmlich auf privaten Sendern ausgestrahlten amerikanischen Serien und Spielfilmen sind MINT-Themen und -Milieus auf dem Vormarsch. Als ProtagonistInnen und ActionheldInnen treten solche MINT-Figuren nicht mehr nur im Science-Fiction-Genre, in Krimis, Agententhrillern, Katastrophenfilmen und Dramen in Erscheinung. Zunehmend sind sie auch im Animationsgenre und in humorvollen Comedyformaten vertreten. In Deutschland nimmt der Druck auf öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten zu, den öffentlichen Mehrwert ihrer gebührenfinanzierten fiktionalen Fernsehunterhaltung nachzuweisen und sich im Zuge der Einführung der Haushaltsabgabe auch intensiv um die jüngeren Publikumsschichten zu bemühen. Daher dürfte auch die Bereitschaft von Sendern wachsen, ihr Profil durch (MINT-)Quality-TV-Formate zu schärfen. Denn die Erfahrungen aus den USA lehren, dass die amerikanischen Sender jüngere und gebildete, kaufkräftige Publikumsschichten mit Quality-TV-Formaten zurückerobert haben.“

Plastische Chirurgie: Lebensqualität durch Wiederherstellung von Körperform und Funktion
Die moderne plastische Chirurgie ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer modernen medizinischen Versorgung, da sie Wiederherstellungsverfahren nahezu aller angeborenen und erworbenen Defektzustände vorhält und damit die Lebensqualität betroffener Patienten verbessert. Professor Dr. med. Peter M. Vogt, Vertreter der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) im Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC): „Unser Ziel ist es, die Körperform und sichtbar gestörte Körperfunktionen wiederherzustellen oder zu verbessern. Plastische Chirurgen verfügen neben der chirurgischen Basisausbildung durch ihre spezielle Weiterbildung in den sogenannten vier Säulen Rekonstruktive Chirurgie – Handchirurgie –Verbrennungschirurgie – Ästhetische Chirurgie über die notwendigen Spezialkenntnisse, um angeborene Fehlbildungen, durch Unfall, Verbrennungen oder Tumorerkrankungen erworbene Defektzustände sowie ausgedehnte Gewebezerstörungen nach Infektionen erfolgreich zu behandeln. Die plastische Chirurgie stellt heute Gewebsverluste der Körperoberfläche vorzugsweise durch körpereigenes Gewebe mittels spezieller Transplantate auch unter Einsatz mikrochirurgischer Operationsmethoden und mittlerweile auch durch Zelltransplantationen im Gesicht, an Kopf und Hals, Brust- und Bauchwand und im Bereich der Gliedmaßen wieder her. Speziell an der Hand und den Gliedmaßen führen Ersatzoperationen bei angeborenen Fehlbildungen, unfallbedingtem Verlust oder Lähmungen zu einer Funktionsverbesserung. Auch noch Jahre nach einem Unfall sind Wiederherstellungsoperationen möglich und erhöhen die Lebensqualität der Patienten.“