Dr. House und Dr.
Heilmann - Wie vermitteln Fernseh-Serien Medizin?
Dr. Marion Esch studierte Medienwissenschaften und
Politologie an der Technischen Universität Berlin und promovierte dort am
Institut für Medienwissenschaften. Seit 2002 leitet Sie die Initiative MINT
(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technologie und Chancengleichheit
in fiktionalen Formaten). Esch: „Was macht Spielfilme und Serien für die
Wissenschaftskommunikation interessant? Es ist nicht allein die Tatsache, dass
sie im Vergleich zu traditionellen Formen der Wissenschaftskommunikation sehr
viel höhere Reichweiten erzielen und auch bildungsferne Bevölkerungsschichten
ansprechen. Verschiedene Studien zeigen zudem, dass sich Spielfilme und Serien
auch stärker auf die berufsrollenbezogene Bildung auswirken als
informationsorientierte Medienformate. In den vornehmlich auf privaten Sendern
ausgestrahlten amerikanischen Serien und Spielfilmen sind MINT-Themen und
-Milieus auf dem Vormarsch. Als ProtagonistInnen und ActionheldInnen treten
solche MINT-Figuren nicht mehr nur im Science-Fiction-Genre, in Krimis,
Agententhrillern, Katastrophenfilmen und Dramen in Erscheinung. Zunehmend sind
sie auch im Animationsgenre und in humorvollen Comedyformaten vertreten. In
Deutschland nimmt der Druck auf öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten zu, den
öffentlichen Mehrwert ihrer gebührenfinanzierten fiktionalen Fernsehunterhaltung
nachzuweisen und sich im Zuge der Einführung der Haushaltsabgabe auch intensiv
um die jüngeren Publikumsschichten zu bemühen. Daher dürfte auch die
Bereitschaft von Sendern wachsen, ihr Profil durch (MINT-)Quality-TV-Formate zu
schärfen. Denn die Erfahrungen aus den USA lehren, dass die amerikanischen
Sender jüngere und gebildete, kaufkräftige Publikumsschichten mit
Quality-TV-Formaten zurückerobert haben.“
Plastische Chirurgie:
Lebensqualität durch Wiederherstellung von Körperform und Funktion
Die moderne plastische Chirurgie ist ein unverzichtbarer
Bestandteil einer modernen medizinischen Versorgung, da sie
Wiederherstellungsverfahren nahezu aller angeborenen und erworbenen
Defektzustände vorhält und damit die Lebensqualität betroffener Patienten
verbessert. Professor Dr. med. Peter M. Vogt, Vertreter der Deutschen Gesellschaft
der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) im
Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC): „Unser Ziel ist es, die Körperform
und sichtbar gestörte Körperfunktionen wiederherzustellen oder zu verbessern.
Plastische Chirurgen verfügen neben der chirurgischen Basisausbildung durch
ihre spezielle Weiterbildung in den sogenannten vier Säulen Rekonstruktive
Chirurgie – Handchirurgie –Verbrennungschirurgie – Ästhetische Chirurgie über
die notwendigen Spezialkenntnisse, um angeborene Fehlbildungen, durch Unfall,
Verbrennungen oder Tumorerkrankungen erworbene Defektzustände sowie ausgedehnte
Gewebezerstörungen nach Infektionen erfolgreich zu behandeln. Die plastische Chirurgie stellt heute Gewebsverluste der
Körperoberfläche vorzugsweise durch körpereigenes Gewebe mittels spezieller
Transplantate auch unter Einsatz mikrochirurgischer Operationsmethoden und
mittlerweile auch durch Zelltransplantationen im Gesicht, an Kopf und Hals,
Brust- und Bauchwand und im Bereich der Gliedmaßen wieder her. Speziell an der
Hand und den Gliedmaßen führen Ersatzoperationen bei angeborenen Fehlbildungen,
unfallbedingtem Verlust oder Lähmungen zu einer Funktionsverbesserung. Auch
noch Jahre nach einem Unfall sind Wiederherstellungsoperationen möglich und erhöhen
die Lebensqualität der Patienten.“