Mittwoch, 26. März 2014

131. DGCH-Kongress in Berlin - News aus den Pressekonferenzen



Chirurgie braucht auch Männer – Warum der Numerus Clausus für den Studienplatz nicht allein ausschlaggebend sein sollte
Prof. Dr. med. Matthias Anthuber, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie sagt dazu: „Der Frauenanteil in der Chirurgie wird immer größer. Nicht, dass wir etwas gegen die Frauen haben, aber wir brauchen nicht nur intellektuelle Talente, sondern auch junge Menschen mit ausgeprägten manuellen Fähigkeiten. Heute ist aber für das Studium ein NC von 1,0 bis 1,2 ausschlaggebend. Das schaffen höchstens 4 bis 5 Prozent aller Abiturienten. Mädchen sind in dieser Phase reifer, können Entscheidungen treffen. Jungs sind da noch nicht in der Lage, sich genügend zu engagieren, haben deutlich schlechtere Abschlüsse. Ein Studienplatz mit Wartezeit ist auch nicht die Lösung – da gibt’s die höchsten Abbrecher-Quoten. Wir müssen hier dringend nach Lösungen mit der Politik suchen. Denn  wir brauchen flächendeckend Mediziner und die besten Köpfe für die Forschung!“


Der „mitdenkende“ OP-Saal von morgen
Prof. Dr. med. Hubertus Feußner, Sprecher der „Sektion minimal-invasive Computer und Telematik assistierte Chirurgie“ zeigt, wie eine Vision langsam Wirklichkeit wird: „Der Computer hat die Chirurgie erobert. Hochauflösende Schnittbild-Diagnostik, Plotten von maßstabsgerechten Modellen von Tumoren, robotergeführte Durchleuchtung, compi-gestützte Operationsinstrumente, elektronische Bildbearbeitung – ohne diese und viele andere Technik wäre eine OP und deren Vorbereitung heute gar nicht mehr denkbar. Aus dem OP von gestern ist eine, alle Geräte vernetzende, integrierte Interventionsumgebung geworden!“


Biobanken – unverzichtbare Grundlage erfolgreicher Krebsforschung
Prof. Dr. med. Peter Schirmacher, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pathologie: „Qualitätsgesicherte Biobanken sind Rückgrat der klinischen und Grundlagen-orientierten biomedizinischen Forschung. Biobank-Aktivitäten zählen inzwischen zu den 10 wichtigsten Aktivitäten der Menschheit. Wissenschaftlicher Fortschritt ist ohne sie nicht denkbar. Biobanking umfasst nicht nur die standardisierte Gewinnung und Lagerung von Bioproben, sondern umfassendes Qualitätsmanagement. Datenschutzprogramme, IT-Lösungen, strukturiertes Projektmanagement, Biomaterial-bezogene Technologieplattformen und – eine durch Experten sichergestellte, genaue Begutachtung der Proben. Exzellentes Biobanking hängt von einer reibungslosen interdisziplinären Zusammenarbeit der hierfür entscheidenden operativen Fächer und der Pathologie ab.“