Montag, 2. September 2013

BDC Wahl-Blog, III



Heute unsere 3. Frage: Wie wollen Sie dem drohenden Ärztemangel begegnen?

sagen: Mit der Abschaffung der strikten Budgetierung und der Weiterentwicklung des vertragsärztlichen Honorarsystems zu einer verlässlichen, leistungsgerechten ambulanten Vergütung. Wir werden diese Maßnahmen zielgerichtet weiterentwickeln. Angesichts der überwiegenden Anzahl weiblicher Absolventen an medizinischen Hochschulen sind Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtig. Wir begrüßen die sog. Bologna-Umstellung insgesamt. Sie sollte aber nicht eher erfolgen bis das gleich hohe Ausbildungsniveau auch in den neuen Strukturen gewährleistet ist.

sagt: Problematisch wird die Situation zuerst im Bereich der Hausärztlichen Versorgung. Wir müssen den Beruf des Hausarztes attraktiver machen und dazu einen ganzen Kanon an Instrumenten einsetzen. Wir wollen die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Ärzte stärken. Dies ist eine  Aufgabe, die vor allem mit den Berufsständischen Verbänden, Kammern und Fachgesellschaften weiterentwickelt werden muss.

sagen: Ärzte werden auch in Zukunft eine akademische Ausbildung brauchen. Die Aufteilung in Bachelor und Master kann dabei mehr Raum für berufsgruppenübergreifende Ausbildungsphasen eröffnen. Was den Ärztemangel angeht, betrifft dieser vor allem die hausärztliche Versorgung. Diesem wird mittelfristig nur durch eine stärkere Vernetzung der Versorgung einschließlich der Beteiligung anderer Gesundheitsberufe zu begegnen sein.

sagt: Mit dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz. Wichtig sind Anreize für Ärzte, auch in ländlichen Regionen tätig zu werden. Mit der Abschaffung der Praxisgebühr wurden Arztpraxen und Notfallambulanzen in Krankenhäusern von bürokratischem Aufwand entlastet, haben mehr Zeit für Patienten. Nur so gelingt es, wieder mehr junge Medizinabsolventen für die Niederlassung zu gewinnen. Und: es darf keine Absenkung der Ausbildungsanforderungen geben, da die Medizin immer komplexer wird.


sagt: Der Bedarf muss künftig kleinräumig und wohnortnah festgestellt werden, u.a. nach Alter und Geschlecht. Bei der Ausbildung von Ärzten, aber auch den Vergütungsstrukturen und Arbeitsbedingungen müssen wieder mehr die Hausärzte berücksichtigt werden. Die „sprechende Medizin“, die insbesondere in der hausärztlichen Versorgung wichtig für die Versorgungsqualität ist, muss gegenüber der „Gerätemedizin“ höher bewertet werden. Und: die Allgemeinmedizin an den Universitäten muss gezielt gestärkt werden.

Der nächste Wahlblog folgt am 05. September 2013.