Montag, 26. August 2013

Wahlprüfsteine zur Gesundheit und die Antworten der großen Parteien


Heute unsere 1. Frage:  Wie wollen Sie das zukünftige Gesundheitssystem ausgestalten, um Mangelversorgung zu verhindern?

sagen:  Krankenkassen, die viel Geld zurückgelegt haben, sollten zur Prämienrückerstattung an ihre Mitglieder verpflichtet werden. Der Einstieg in einen steuerfinanzierten Sozialausgleich und die Mitversicherung von Kindern, sind ein wichtiges Element. Und: eine staatliche Einheitsversicherung für alle lehnen wir entschieden ab.

sagt: Eine Sicherstellung der Versorgung in allen Regionen ist wichtig. Für den einzelnen Versicherten gilt: soziale Spaltung durch den Abbau gesamtgesellschaftlicher Solidarität wird in der GKV verhindert. Deshalb will die SPD ein einheitliches, solidarisches Krankenversicherungs- und Honorarsystem mit einer Bürgerversicherung.

sagen: Neue medizinische Verfahren und Produkte sind daraufhin zu prüfen, ob sie den Patienten tatsächlich mehr nutzen. Wir müssen mehr in Gesundheit und nicht nur in Krankheit investieren. Und: es geht nicht weiter an, dass sich ausgerechnet die wirtschaftlich leistungsfähigsten, gesündesten Bevölkerungsgruppen nicht am Solidarausgleich beteiligen müssen. Zudem ist im Rahmen einer Bürgerversicherung der Beitrag auch auf Vermögenseinkommen auszuweiten.

sagt: Wir setzen uns für Wahlfreiheit, mehr Beitragsautonomie der Krankenkassen und den Erhalt der Freiberuflichkeit als Garant für ein leistungsfähiges Gesundheitswesen ein. Keine Budgets! Um einem Ärztemangel vorzubeugen, brauchen wir leistungsgerechte Vergütungen, gute Arbeitsbedingungen und den Abbau von unnötiger Bürokratie.

sagt: Rationierung verschärft die Ungleichheit. Wir schlagen eine gerechte, solide Finanzierung vor. Alle in Deutschland lebenden Menschen werden Mitglied der Bürgerversicherung. Sämtliche erforderliche Leistungen werden zur Verfügung gestellt, der medizinische Fortschritt wird einbezogen. Alle entrichten den gleichen Prozentsatz ihres gesamten Einkommens. Nach einer wissenschaftlichen Studie kann so der Beitragssatz auf circa 10,5 Prozent sinken. 

Der nächste Wahlblog folgt am 29. August 2013.