Donnerstag, 20. April 2017

DGCH & BDC: Chirurgische Erkrankungen gehören in die Hand der Chirurgie


Mit dieser eigentlich selbstverständlichen Forderung wenden sich Chirurgen mit Nachdruck gegen Vorstellungen der internistischen Fachgesellschaften, die Chirurgie auf ein rein methodendefiniertes Fach zu reduzieren und die Arbeit der Chirurginnen und Chirurgen nur noch im OP-Saal zuzulassen.

Für uns ist eine Operation immer nur ein – wenn auch wichtiger – Teilschritt in der Behandlung chirurgischer Erkrankungen. Die Kenntnis und vor allem auch die Beherrschung konservativer Therapieoptionen sind von mindestens ebenso großer Bedeutung. Nur in Abwägung aller Möglichkeiten der Behandlung ist die wichtigste Aufgabe der Chirurgie, die Indikationsstellung zu einem operativen Eingriff, im Sinne der Patienten, ausgewogen zu treffen.

Die Tatsache, dass durch moderne Verfahren weniger belastende wenngleich durchaus auch risikobehaftete Prozeduren an die Stelle einer „großen“ Operation treten, spricht erst recht für die Notwendigkeit, Chirurgen mit diesen Möglichkeiten vertraut zu machen, anstatt im Falle von Komplikationen nur noch als Reparaturbetrieb zu fungieren.

Der Ausschluss von Chirurginnen und Chirurgen aus der sogenannten konservativen Behandlungsschiene würde ein irreparables Loch in die Behandlungskette reißen und zu Fehlindikationen und damit zu einem erheblichen Schaden für Patienten führen.

Wir müssen daher streng darauf achten, dass wir uns nicht selber durch eine zu große Fokussierung auf die operative Tätigkeit zu methodendefinierten Handwerkern degradieren und die konservativen diagnostischen und therapeutischen Grundlagen unseres Faches aus dem Auge verlieren.

HIER finden Sie die Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und der wissenschaftlichen chirurgischen Fachgesellschaften sowie der Berufsverbände zum Statement der Internistischen Fachgesellschaften zum Gebiet Chirurgie.