Nachdem zum Ende der Koalitionsverhandlungen Ursula von der
Leyen als wahrscheinlichste Kandidatin gehandelt wurde, ist nun überraschend
Hermann Gröhe zum Bundesgesundheitsminister ernannt worden. Viele fragen sich: Warum? Hatte doch Hermann Gröhe bisher mit dem Thema Gesundheit nichts zu tun.
Wer ist dieser neue Mann?
Der 52-Jährige ist, wie so viele Politiker, Jurist und wurde
in Uedem (Niederrhein) geboren. Der bisherige Generalsekretär der CDU ist
Familienvater von vier Kindern und evangelisch. Als Staatsminister bei der
Bundeskanzlerin (2008/2009) war er verantwortlich für die
Bund-Länder-Koordination und Kontakte zum Parlament.
Der Politiker ist Mitglied im Vorstand der Konrad Adenauer
Stiftung. Kanzlerin Merkel lobt ihn für seine „gewaltige politische Erfahrung“.
Vermitteln und Kommunizieren ist seine Stärke. Er gilt als straffer
Organisator.
In seinem neuen Job wird nun einiges anders. Gröhe muss sich
hier mit unzähligen Lobbygruppen auseinander setzen. Für eine Krankenhausreform
muss er es außerdem schaffen, alle Länder mit ins Boot zu holen.
Die Entscheidung für Gröhe stößt bisher noch nicht auf
breite Zustimmung. Reaktionen sind eher verhalten. Viele meinen, dass für die
Besetzung des Postens Fachkenntnis offenbar keine Rolle spielte.
Jetzt heißt es abwarten, Vorurteile beiseite schieben und
aufeinander zugehen.